(Archiv: 16. Januar 2007)
(Nachrichten-)Tischlein deck dich, aber bitte crossmedial!
Weit weg von der Provinz des nördlichen Ruhrgebietes tut sich etwas für WAZ-Verhältnisse revolutionäres. Die Mediengruppe baut in Brüssel eine europäische WAZ-Union auf. Die EU-Korrespondenten aus sämtlichen WAZ-Zeitungsländern (Deutschland, Österreich, Ungarn, Bulgarien, Kroatien, Rumänien, Serbien, Montenegro und Mazedonien) sollen in einem gemeinsamen Büro zusammengefasst werden und gemeinsam an einem europäischen Newsdesk arbeiten.
Schon im Herbst wurde WAZ-Chefredakteur Ulrich Reitz geradezu euphorisch, wenn er über das Projekt sprach. Nur die Besten aus jedem Land sollen aus dem Herzen Europas berichten. Er könne sich sogar vorstellen, in der WAZ den Bericht eines NRZ-Kollegen zu veröffentlichen. Das kommt, wenn man die scharfe hausinterne Abtrennung zwischen beiden Blättern kennt (Es gibt sogar NRZ-Kollegen, die nie einen WAZ’ler grüßen würden, ehrlich!), einer Revolution gleich.
Zwölf Redakteure soll das Brüsseler Büro an einem Nachrichten-Tisch vereinen, sogar auf die interne Amtssprache Englisch soll man sich schon geeinigt haben (dann heißt es wohl korrekt Newsdesk).
Wie man hört, soll Kooperation ganz groß geschrieben werden, es sollen in der Nachrichten-Küche sogar gemeinsam Artikel, pardon Storys, entwickelt werden. (Wenn das in Brüssel klappen sollte: Glückwunsch! – Im Lokalen gelingt das nur in den seltensten Fällen).
Wenn das gemeinsame Büro höchstwahrscheinlich am 15. Februar bezogen wird, soll es auch gleich zweigleisig arbeiten: Print und Online sollen gleichzeitig bedient werden. Ob es noch weitere „crossmediale“ Ergänzugen gibt, das drang bisher noch nicht in die Niederungen der Ruhrgebiets-Redaktionen vor.
Donnerstag, 10. Mai 2007
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