(Archiv: 9. August 2006)
Jetzt wird es langsam gefährlich. Man denkt schon fast mehr an seinen nächsten Blog-Beitrag als an die aktuelle Geschichte, an der man für die nächste Print-Ausgabe arbeitet. Für letzteres werde ich bezahlt, ersteres ist ein Freizeit-Vergnügen.
Und schon ist man mitten in der Kern-Problematik, die viele, nennen wir sie einmal Medien-Blogger, interessiert. Kann man mit Blogging Geld verdienen, ist Blogger ein Beruf, welchen (kommerziellen) Nutzen erwarten Untenehmen durch ihren Einstieg ins web2.0 (oder wie man die schöne neue online-Welt nennt). Und vor allen Dingen, was erwartet die WAZ durch ihr Enaggement im Online-Bereich. Bisher hat man doch kaum einen Cent in die Hand genommen, ohne das sicher war, dass er sich in einen Euro verwandeln würde. Wo wird aber nun im Netz der Umsatz und vor allen Dingen die Rendite erwartet? Fragen über Fragen!
Noch sind es bei der WAZ Parallelwelten mit nur ganz wenigen institutionellen Schnittpunkten zwischen Print und online. Und in den Köpfen gibt es fast nichts, was den handfesten Lokalredakteur mit den nebulösen Netzwelten verbindet. Klar, einige Kollegen haben mitbekommen, dass nicht nur abends die eigenen Artikel „online“ gestellt werden und dass es so etwas wie Foren gibt, sie haben sogar gehört, dass es „blogs“ geben soll. Was das ist? Frag den Kassner (ber), der kennt sich damit aus. Hast Du schon einmal unsere WAZ-blogs angesehen? Nee, wenn ich mal Zeit habe, schaue ich mir das an! Wie finde ich das, was muss ich da eingeben?
Schade, so fehlten mir als "WAZsolls" die Gesprächspartner, gibt es kein kollegiales feedback. Dabei sollen doch, glaube ich Don Meyer Alphonso, Journalisten am liebsten über sich selbst schreiben.
Zurück zum Blog: Seit gestern wissen Leser und Kollegen es ja etwas besser. Auf Seite 3 erklärt die WAZ nicht nur was Speiseeis ist und was es mit den Nackten im Düsseldorfer Museumsviertel auf sich hat, nein auch den weblogs, blogs, Internet-Tagebüchern (?!) werden kostbare Quadratzentimeter freigeschlagen. Die Kollegen zumindest haben es mehr oder minder interessiert zur Kenntnis genommen.
Es bleibt noch viel zu tun. Um ein erfolgreiches Projekt zu starten reicht es nicht, Ulrich R. und Bodo H. zu überzeugen und vielleicht einige Blog-Stars (gegen Honorar??) mit ins Boot zu holen. Die Botschaft muss auch bei den traditionellen Hütern des gedruckten Wortes, an der Schreiber-Basis ankommen. Bisher gibt es nur Schweigen aus der 2. Etage (Sitz der Chefredaktion & Lyssa, in deren Lounge ich sehnlichst auf neue Beiträge warte).
Bisher gab es nur Halb(!)tages-Kurse für die Online-Beauftragten (so heißen sie wirklich) der Lokalredaktionen, in denen die Bedienung der Software für die Leserforen trainiert wurde.
Es gibt noch viel zu tun
Dienstag, 8. Mai 2007
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